Der Beruf des Hunde-Physiotherapeuten ist hierzulande immer mehr gefragt. In den USA, Holland und in vielen anderen Ländern gehört dies schon längst zum Alltag, genau wie die Human-Physiotherapie. In Deutschland ist erst in den letzten Jahren mit der Tier-Physiotherapie begonnen worden.
Genau wie beim Menschen, gibt es beim Hund ein ebenso breit gegliedertes Krankheitsspektrum. Behandelt wird nach Befund und Absprache des behandelnden Tierarztes. Danach werden ein physiotherapeutischer Befund und der darauf folgende Behandlungsplan erstellt. Behandelt wird insbesondere bei Erkrankungen des Skelett-, Muskel- und Nervensystems. Ein wichtiges Ziel der Physiotherapie ist die Schmerzlinderung sowie der Erhalt und das Wiedererlangen der Gelenkbeweglichkeit und das Bewusstmachen von Bewegung.
Es sind ausschließlich äußere Anwendungen unter anderem durch Massagen, Manual- therapien, Eis- oder Wärmeanwendungen oder Lymphdrainage. Ich habe lange nach einem Physiotherapeuten für Hunde gesucht, um unserer Ridgebackhündin «Cayenne» nach ihrem schweren Unfall helfen zu können, bemerkte jedoch, dass es in dieser Hinsicht noch nicht allzu viele Angebote für Tiere gibt. So begann ich im April 2003 eine Ausbildung zum Hunde-Physiotherapeuten nach Blümchen, welche ich im darauf folgenden Jahr mit Zertifikat abschloss. Leider kam Cayenne meine Ausbildung nicht mehr zugute, aber heute ist es für mich immer ein Erfolg einem Tier durch Therapien seine Bewegungsmöglichkeiten zu erleichtern oder zurückzugeben oder seine Schmerzen zu lindern.
Es war eine sehr interessante und lehrreiche Zeit, nicht nur für mich, sondern auch für Khaya, denn sie war bis zu ihrem neunten Lebensmonat jeweils eine Woche im Monat von früh bis spät mit vielen anderen Hunden jeglicher Rassen zusammen. Sie war unser «Probehund» bei den Massagen, Manuellen Therapien, usw. und «durfte» sogar ins Stangerbad.
Physiotherapeutische Anwendungen sollten in jedem Fall eine unterstützende Therapie sein, sie ersetzen jedoch keinesfalls die tierärztliche Behandlung!